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Vergeben
Ich bin einem Menschen begegnet, der sich schon Jahrzehnte lang mit spirituell-philosophischen Fragen, Vergeben und Loslassen befasst hatte, und anderen und auch sich selber Verfehlungen trotzdem nicht vergeben konnte.
Dieser Mensch erlebte während der Kindheit und Jugendzeit Häusliche Gewalt, und wurde während der Sozialisierungsphase darauf gedrillt, Höchstleistungen zu erbringen sowie oft und viel Verantwortung zu übernehmen. Oft hatte dieser Mensch erlebt, dass wenn es ihm nicht gelang Verantwortungen nachzukommen, Entwürdigung und Ausgrenzung folgten. Noch härter war sein Umgang mit sich selber. Aus Gewohnheit übernahm er häufig Verantwortung für die Taten anderer, verurteilte sich für Verfehlungen anderer, und bestrafte sich auf verschiedenste Weisen für vermeintliche Verfehlungen.
Die von diesem Menschen gewohnte Art zu denken, zu glauben, zu bewerten, zu beurteilen, und anderen und sich selber nicht vergeben zu können blieb von der Aussenwelt nicht unbemerkt. Deren Reaktionen fielen meist "bestätigend" aus: "Du bist verantwortlich für ...", "Du bist schuld für ...", "Du hast (nicht) ...", "Du hättest halt ...", "Nächstes Mal könntest..., solltest du ..."
Folge davon: Erneute Selbstkritik, Selbstverurteilung, Selbstbestrafung, Projektion der unerträglichen Selbst-Behandlung nach Aussen und weitere destruktive Erfahrungen mit sogenannten Tatpersonen.
Unwissend bezüglich der Thematik (Selbst)Vergebung und die Urteile anderer über ihn und seine eigenen über sich selber glaubend, ging dieser Mensch sich selber und anderen permanent etwas nach-tragend durchs Leben. Verspannungen und andere körperliche Beschwerden wurden nie in Bezug zu den Lasten, welche dieser Mensch mit sich trug und anderen nachtrug gebracht. Dann, nach extrem entwürdigende Erfahrungen, kam, nach der ersten Krisenbewältigung, ein Bereinigungs- und Befreiungsprozess in Gang. Dieser Mensch begann zu realisieren, wie schwer es ihm fiel, anderen und sich selber zu vergeben. Es wurde ihm bewusst wie sehr er sich in das anderen und sich selber etwas Nach-Tragen verbissen hatte, er Erfahrungen nicht sein lassen (loslassen) konnte, und so stets seine Erfahrungen, Empörung, Vorwürfe und Schuldgedanken sowie eine permanente (Selbst)Entwürdigung mit sich und überall hintrug.
Dies ging so lange bis zu dem Tag, an welchem jemand ihm gegenüber den Begriff "Vergebung" ins Gespräch einfliessen liess. Seine Reaktion darauf: "Das darf man niemandem sagen, der seit frühester Kindheit die Würde Verletzendes und Missachtendes wie Inzest, Gewalt, Missbrauch erlitten hat.
Wie bitte?! Vergeben, lächeln und so tun, wie wenn nichts geschehen ist, alles wieder gut sei?!"
Die Person, welche ihm den Hinweis gegeben hatte erwiderte: "Es geht nicht um die anderen. Es geht nur um dich. Wenn du in allererster Linie dir für das so lange mit dir so umgehen lassen vergeben, und später noch der Tatperson vergeben kannst, dann lässt du los, dann befreist du dich aus deinen dir selber angelegten Fesseln, aus dem dir auferlegten Bann. Dann könntest du zunehmend Wohlergehen erfahren und gibst dir selber deine Würde zurück."
Es gehe in allererster Linie um ihn, sein Wohlergehen, seine Würde?
Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen. Er fühlte sich in einen emotionalen Strudel, insbesondere Wut und Trauer. Auch wenn die Art und Weise der Person, welche ihn derart konfrontiert hatte fragwürdig erscheinen mochte, lösten deren Äusserungen jedoch aus, dass dieser Mensch so rasch als möglich die Definition für Vergebung ausfindig machen wollte. Beim Lesen verschiedener Beiträge stellte er überrascht fest, dass vergeben nicht, wie er stets geglaubt hatte, mit Versöhnen gleichgesetzt wird, sondern vergeben der Verzicht auf Schuldvorwürfe adressiert an die Tatperson(en) sowie der Verzicht auf Wiedergutmachung durch Tatperson(en) beinhaltet.
Diese Informationen lösten in ihm eine erste spürbare Entlastung im Schultergürtel, freiere Atmung und ihm bislang unbekannte Empfindungen aus: nämlich Frieden und Ruhe in sich selber sowie sich würdig in sich und gegenüber sich selber zu fühlen. Des Weiteren erfuhr dieser Mensch etwas für ihn ganz Neues, nämlich, dass die Strafe für Tatpersonen deren Taten als solche seien, da Tatpersonen letztendlich mit der Verantwortung für ihre Handlungen, Unterlassungen und für die Entwürdigungen anderer und mit der eigenen verletzten Würde weiterleben müssen. Denn, wer andere durch Gewalt, Missbrauch und Manipulation entwürdigt, entwürdigt sich immer auch selber.
Diese erste Erkenntnisse waren wichtig, erliessen diesem Menschen jedoch nicht den dann folgenden, herausfordernden und emotional turbulenten Prozess des inneren Hausputzes samt Durchleben von Empörung, Wut, Kummer und Trauer. Er lernte, dass Beschönigen, Bagatellisieren und Leugnen in eine "Vergebungsfalle" führen können, welche nicht leichter und freier macht, sondern einem immer tiefer in eine innere Gefangenschaft drängt, und, dass "innere Hausputz-Prozesse" durchlebt werden wollen und müssen, um inneres frei sein erfahren zu können.
Klar ist für ihn heute auch, dass wenn er jemand anderem vergibt, er dann nicht, gemäss gesellschaftlich weit verbreitetem Glauben, die Taten der Tatperson vergibt, sondern, dieselbe in deren Verantwortung für ihre Taten belässt und das Nach-Tragen ihrer Taten unterlässt. Damit achtet und schützt er seine Würde, jedoch auch die der Tatpersonen.
Sind Sie an weiteren Informationen zum Thema Vergebung interessiert?
Dann kann der folgende Link von Nutzen sein: Definition Vergebung (psychologisch)
Ich bin einem Menschen begegnet, der sich schon Jahrzehnte lang mit spirituell-philosophischen Fragen, Vergeben und Loslassen befasst hatte, und anderen und auch sich selber Verfehlungen trotzdem nicht vergeben konnte.
Dieser Mensch erlebte während der Kindheit und Jugendzeit Häusliche Gewalt, und wurde während der Sozialisierungsphase darauf gedrillt, Höchstleistungen zu erbringen sowie oft und viel Verantwortung zu übernehmen. Oft hatte dieser Mensch erlebt, dass wenn es ihm nicht gelang Verantwortungen nachzukommen, Entwürdigung und Ausgrenzung folgten. Noch härter war sein Umgang mit sich selber. Aus Gewohnheit übernahm er häufig Verantwortung für die Taten anderer, verurteilte sich für Verfehlungen anderer, und bestrafte sich auf verschiedenste Weisen für vermeintliche Verfehlungen.
Die von diesem Menschen gewohnte Art zu denken, zu glauben, zu bewerten, zu beurteilen, und anderen und sich selber nicht vergeben zu können blieb von der Aussenwelt nicht unbemerkt. Deren Reaktionen fielen meist "bestätigend" aus: "Du bist verantwortlich für ...", "Du bist schuld für ...", "Du hast (nicht) ...", "Du hättest halt ...", "Nächstes Mal könntest..., solltest du ..."
Folge davon: Erneute Selbstkritik, Selbstverurteilung, Selbstbestrafung, Projektion der unerträglichen Selbst-Behandlung nach Aussen und weitere destruktive Erfahrungen mit sogenannten Tatpersonen.
Unwissend bezüglich der Thematik (Selbst)Vergebung und die Urteile anderer über ihn und seine eigenen über sich selber glaubend, ging dieser Mensch sich selber und anderen permanent etwas nach-tragend durchs Leben. Verspannungen und andere körperliche Beschwerden wurden nie in Bezug zu den Lasten, welche dieser Mensch mit sich trug und anderen nachtrug gebracht. Dann, nach extrem entwürdigende Erfahrungen, kam, nach der ersten Krisenbewältigung, ein Bereinigungs- und Befreiungsprozess in Gang. Dieser Mensch begann zu realisieren, wie schwer es ihm fiel, anderen und sich selber zu vergeben. Es wurde ihm bewusst wie sehr er sich in das anderen und sich selber etwas Nach-Tragen verbissen hatte, er Erfahrungen nicht sein lassen (loslassen) konnte, und so stets seine Erfahrungen, Empörung, Vorwürfe und Schuldgedanken sowie eine permanente (Selbst)Entwürdigung mit sich und überall hintrug.
Dies ging so lange bis zu dem Tag, an welchem jemand ihm gegenüber den Begriff "Vergebung" ins Gespräch einfliessen liess. Seine Reaktion darauf: "Das darf man niemandem sagen, der seit frühester Kindheit die Würde Verletzendes und Missachtendes wie Inzest, Gewalt, Missbrauch erlitten hat.
Wie bitte?! Vergeben, lächeln und so tun, wie wenn nichts geschehen ist, alles wieder gut sei?!"
Die Person, welche ihm den Hinweis gegeben hatte erwiderte: "Es geht nicht um die anderen. Es geht nur um dich. Wenn du in allererster Linie dir für das so lange mit dir so umgehen lassen vergeben, und später noch der Tatperson vergeben kannst, dann lässt du los, dann befreist du dich aus deinen dir selber angelegten Fesseln, aus dem dir auferlegten Bann. Dann könntest du zunehmend Wohlergehen erfahren und gibst dir selber deine Würde zurück."
Es gehe in allererster Linie um ihn, sein Wohlergehen, seine Würde?
Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen. Er fühlte sich in einen emotionalen Strudel, insbesondere Wut und Trauer. Auch wenn die Art und Weise der Person, welche ihn derart konfrontiert hatte fragwürdig erscheinen mochte, lösten deren Äusserungen jedoch aus, dass dieser Mensch so rasch als möglich die Definition für Vergebung ausfindig machen wollte. Beim Lesen verschiedener Beiträge stellte er überrascht fest, dass vergeben nicht, wie er stets geglaubt hatte, mit Versöhnen gleichgesetzt wird, sondern vergeben der Verzicht auf Schuldvorwürfe adressiert an die Tatperson(en) sowie der Verzicht auf Wiedergutmachung durch Tatperson(en) beinhaltet.
Diese Informationen lösten in ihm eine erste spürbare Entlastung im Schultergürtel, freiere Atmung und ihm bislang unbekannte Empfindungen aus: nämlich Frieden und Ruhe in sich selber sowie sich würdig in sich und gegenüber sich selber zu fühlen. Des Weiteren erfuhr dieser Mensch etwas für ihn ganz Neues, nämlich, dass die Strafe für Tatpersonen deren Taten als solche seien, da Tatpersonen letztendlich mit der Verantwortung für ihre Handlungen, Unterlassungen und für die Entwürdigungen anderer und mit der eigenen verletzten Würde weiterleben müssen. Denn, wer andere durch Gewalt, Missbrauch und Manipulation entwürdigt, entwürdigt sich immer auch selber.
Diese erste Erkenntnisse waren wichtig, erliessen diesem Menschen jedoch nicht den dann folgenden, herausfordernden und emotional turbulenten Prozess des inneren Hausputzes samt Durchleben von Empörung, Wut, Kummer und Trauer. Er lernte, dass Beschönigen, Bagatellisieren und Leugnen in eine "Vergebungsfalle" führen können, welche nicht leichter und freier macht, sondern einem immer tiefer in eine innere Gefangenschaft drängt, und, dass "innere Hausputz-Prozesse" durchlebt werden wollen und müssen, um inneres frei sein erfahren zu können.
Klar ist für ihn heute auch, dass wenn er jemand anderem vergibt, er dann nicht, gemäss gesellschaftlich weit verbreitetem Glauben, die Taten der Tatperson vergibt, sondern, dieselbe in deren Verantwortung für ihre Taten belässt und das Nach-Tragen ihrer Taten unterlässt. Damit achtet und schützt er seine Würde, jedoch auch die der Tatpersonen.
Sind Sie an weiteren Informationen zum Thema Vergebung interessiert?
Dann kann der folgende Link von Nutzen sein: Definition Vergebung (psychologisch)